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From Awareness to Action


Newsticker Juli 2022

Delir & Maßnahmenbündel: eine Netzwerkanalyse mit 11 Studien und 2549 Intensivpatient:innen ermittelte die Kombination von Schlafförderung, kognitiver Stimulation, Frühmobilisierung, Schmerzkontrolle und Delirassessment als besonders effektiv, um Delirien zu vermeiden. Analyse von Matsuura et al (2022) Link
 
Delir & Aktivität: in einer Übersichtsarbeit mit 12 Studien zur physischen Aktivität zur Vermeidung und Behandlung eines Delirs zeigte keine eindeutigen Vorteile in der Prävention gegenüber üblicher Versorgung und Hinweise auf einer Verkürzung des Delirs. Meta-Analyse von Jarman et al (2022) Link
 
Delir & Dexmedetomidin I: nach einer Meta-Analyse mit 77 RCTs und 11.997 Patient:innen reduzierte die Gabe von Dexmedetomidin im Vergleich zu anderen Medikamenten das Risiko für ein Delir um 43%. Meta-Analyse von Lewis et al (2022) Link
 
Delir & Dexmedetomidin II: in der SPICE III Studie wurde durch den Einsatz von Dexmedetomidin eine erhöhte Mortalität bei unter 65jährigen Intensivpatient:innen nachgewiesen. Die BfArM hat einen entsprechenden Warnhinweis herausgegeben (2022) Link
 
Delir & Stimmen der Angehörigen: in einer RCT mit 96 Patient:innen wiesen diejenigen, denen die Stimmen ihrer Angehörigen vorgespielt worden sind im Vergleich zu unbekannten Stimmen vs üblicher Versorgung weniger Delir auf. RCT von Kasapoglu et al (2022) aus der Türkei Link
 
Delir & Schwierigkeiten: es wurde ein Fragebogen entwickelt, um festzustellen, welche Schwierigkeiten Pflegende mit Delir haben. Größte Probleme sind Assessment, Delirmanagement, Sicherheit, Umgang mit hypoaktivem Delir, Umgang mit Stress, Medikation, Familienintegration, Mangel an Ressourcen. Fragenbogenentwicklung von Owaki et al (2022) aus Japan Link
 
Delir & Familie: in einer Übersichtsarbeit mit 7 Quasi-/RCTs und 2662 Intensivpatient:innen führte eine Familienorientierte Versorgung mit erweiterten Besuchszeiten, Integration der Familie in der Pflege, Schulung und anderen Maßnahmen im Vergleich zur üblichen Versorgung zu weniger Delir, aber nicht einer verkürzten Verweildauer oder zu mehr Infektionen. Meta-Analyse von Lin et al (2022) Link
 
Delir & Kosten: eine Übersichtsarbeit inkl. 14 ökonomischer Evaluationen ermittelte Kosteneinsparungen für nicht-pharmakologische Interventionen zwischen 194 und 6.022$ pro Person. Übersichtsarbeit von Kinchin et al (2022) Link  
 
Agitation: in der Analyse von 11 Studien mit 882 Intensivpatient:innen zur Prävention und Linderung von Agitation zeigten sich multikomponente Interventionen als hilfreich, ebenso Naturklänge, Musik, Fußreflexzonentherapie, Aromatherapie und Healing Touch. Übersichtsarbeit von Adams et al (2022) Link
 

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